Friedberg: Nazis on tour

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Diesen Samstag, den 28.11.2009 waren 6 Personen der rechtsextremen Szene in Friedberg(Wetteraukreis) unterwegs und wurden von uns ab ca. 3 Uhr morgens bemerkt. Einige von ihnen trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Großdeutsches Reich“.

Vorfall in einer Friedberger Gaststätte

In einer Friedberger Altstadtkneipe pöbelten sie zuerst mehrere Gäste an. Nachdem der Wirt Ihnen konsequenterweise Hausverbot gegeben hatte, bedrohten sie auch diesen. Da die Gruppe sehr gewaltbereit und aggressiv auftrat, wurde von einem weiteren Gast die Polizei angerufen. Daraufhin versuchten die Nazis zu fliehen, wurden von der Polizei jedoch auf der Friedberger Kaiserstr. gestellt. Dort wurden auch ihre Personalien aufgenommen. Nach der Personalienaufnahme torkelten die Nazis, „AC-AB“ singend und randalierend durch die Friedberger Altstadt und liefen zur Wohnung des an dem Vorfall beteiligten Friedbergers und seiner Lebensgefährtin. Hier holten sie sich einen Kasten Bier aus ihrem vor der Wohnung geparkten Auto um sich weiter zu betrinken. Der Friedberger, wir nennen ihn mal „Martin“, ist schon vor mehreren Jahren durch das Zeigen des Hitler-Grußes in Friedberg aufgefallen und hat sich seitdem in der Stadt nur noch sehr selten blicken lassen. Der in Echzell geborene, ca 35-jährige „Martin“  ist bekennender „Kickers Offenbach“ Fan, hat Kontakte zur rechtsextremen NPD, ist in der „Old Brothers“-Gruppe bei „Wer-kennt-wen“ und wohnt in einer Wohnung in der Friedberger Altstadt(mit Ausblick auf das SPD-Büro). Interessanterweise sind vor den NPD-Demos am 01.08 sowie am 07.11 mehrere Plakate unserer Gegendemonstration zwischen dem Friedberger Bahnhof und seiner Wohnung verschwunden. Wir wissen auch, dass in seiner Wohnung mehrere Teilnehmer der NPD-Demo übernachtet haben.

„Anti-Antifa-Wetzlar“ in Friedberg oder ein Friedberger bei der „Anti-Antifa-Wetzlar“?:

In den letzten Wochen sind in Friedberg und Bad Nauheim vermehrt Aufkleber der „Autonomen Nationalisten Wetzlar“ sowie der Frankfurter Nazi-Gruppe „Block F“ aufgetaucht. Zuerst haben wir einen Zusammenhang mit den beiden NPD-Demos in Friedberg vermutet, jedoch ist nun klar, woher diese Verbindung kommt. Die weiteren Personen, die an dem Vorfall in Friedberg beteiligt waren, kamen nicht aus Friedberg, sondern aus Wetzlar. Einer davon ist der durch sein geistreiches Interview mit dem Jugendnetzwerk Wetzlar bekannt gewordene Neonazi „Marcel K.“ aus Wetzlar -Dutenhofen(Lahn-Dill-Kreis). Er gilt als der „Kopf“ und Gründer dieser Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, alle AntifaschistInnen (Antifas, Linke, Nazi-Gegner etc.) in Mittelhessen zu„beseitigen“.

„Was dies in der Realität bedeutet zeigte ein Überfall auf einen Infostand von „Junge Wetzlarer gegen Rechts“ im September 2009. Dabei überfielen mehrere vermummte Nazis den Infostand und schlugen eine junge Frau zu Boden. Am Samstag den 24.10.09 konnte ein „Rock gegen Rechts“ der „Grünen Jugend“ im Franzis nur unter massiven Polizeischutz stattfinden da ca.15 – 20 Nazis der „Autonomen Nationalisten Wetzlar“ und der „Anti-Antifa Wetzlar“ versuchten KonzertbesucherInnen anzugreifen.

In der Nacht davor hatten sie die Kneipe Franzis mit Farbeiern beschmissen und in der Umgebung Parolen geschmiert. Unter „Anti-Antifa“ verstehen die Wetzlarer Nazis also den gewalttätigen Kampf gegen alle Menschen die sich in irgendeiner Weise gegen faschistisches Gedankengut engagieren . Ob „Grüne Jugend“, „Gewerkschaft“ oder „Antifa“.“[1], [2]

So versuchen die Nazis in Wetzlar ihre Gegner einzuschüchtern – Artikel des Jugendnetzwerkes Wetzlar

Nun gibt es im „Virtuellen Dorfbrunnen der Neonazis“ mehrere Gruppen, bei denen die Kontakte offensichtlicher werden. Es gibt mehrere Schnittstellen zwischen dem Friedberger „Martin“ und der rechtsextremen NPD, der „Anti-Antifa-Wetzlar“ und der „Old Brothers“ aus Echzell.

Die „Anti-Antifa-Wetzlar“war am 01.08 auf der Demo in Friedberg – Siehe Bild Nr. 4 bei der Fr-Bilderserie – Auch auf Bild Nr.12 ist er im Hintergrund zu sehen.(Der Sprecher ist Marcel K.)

Hier das Interview mit der „Anti-Antifa-Wetzlar“:

Da es am Freitag, den 27.11.2009 einen Einschüchterungsversuch der Nazis auf uns gab, werden wir uns im Laufe der Woche entsprechende Gegenstrategien überlegen. Da wir als Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. einen anderen politischen Anspruch haben, werden wir uns jedoch nicht auf das Gewalt,- und Bedrohungsspiel der rechtsextremen Szene einlassen.

Es ist jedoch klar festzustellen, dass die rechtsextreme Szene seit mehreren Monaten verstärkt in Hessen aktiv ist[z.B. in Wetzlar, im Schwalm-Eder-Kreis, Kreis Marburg, Frankfurt, Wetterau,.. .]

Dieser Artikel wir die nächsten Tage noch überarbeitet.

Quellen:

[1] http://de.indymedia.org/2009/10/264584.shtml

[2] http://de.indymedia.org/2009/10/264027.shtml