Am 27. Januar 2023 werden in der Jugendkultureinrichtung Junity Ausschnitte aus dem noch nicht veröffentlichten Film „Why should I care about your history“ gezeigt (exklusive screening). Es ist der Tag des Gedenkens, der 78. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, zu dem alle Interessierten eingeladen sind ab 19 Uhr ins Junity Friedberg zu kommen. Der Film von Martin Steimann dokumentiert das Theaterstück von Hédi Bouden, in welchem Heranwachsende in die Welt großer Fragen Eintauchen: an uns, an unseren Umgang mit der Erinnerung, an unser aktuelles Tun. Junge Menschen kommen zu Wort, setzen sich mit dem Holocaust und Nationalsozialismus auseinander. Auf verschiedenen Ebenen gehen sie der Frage nach: Was hat es mit mir zu tun? Sie gehen auf die Suche: in Erinnerungen, in eigenen (Ge-)Schichten, in ihrem Alltag, konfrontiert mit Antisemitismus und Diskriminierungen in der Gesellschaft heute. Berührende Bilder und Dialoge entstehen, die in den Bauch gehen und nachhallen: „Ihr seid ein Fragezeichen für die Leute!“
Der Film „Why should i care about your history“ ist eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit der Verantwortung und den Perspektiven junger Menschen auf den Holocaust. Wie kann mit der zeitlichen Distanz zum Holocaust die Erinnerung bewahrt und lebendig gehalten werden? Wie können Heranwachsende heute und deren Narrative hinsichtlich Herkunft und Religion in die Gedenkarbeit einbezogen werden? Dieser Film hinterlässt bei den Zuschauenden Impulse, öffnet innere Räume und fordert auf, selbst Stellung zu beziehen.
Worum geht es in dem Film von Martin Steimann, der das internationale Theaterprojekt zwischen deutschen und israelischen Jugendlichen dokumentiert? „In Tel Aviv geraten Jugendliche aus Sderot und Hamburg-Wilhelmsburg auf der Bühne aneinander und stellen sich gegenseitig die Frage: ‚Was geht mich eure Geschichte an?‘ Doch bevor es überhaupt so weit kommen kann, sind die Jugendlichen aus Wilhelmsburg herausgefordert, als Gruppe zusammenzufinden und die ganzen Eindrücke um sie herum zu verarbeiten. Eine herausfordernde Reise voller Höhen und Tiefen, die alle an ihre Grenzen bringt. Droht das Projekt womöglich zu scheitern?“
Eine Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch gibt die daran anknüpfende Filmdiskussion. Anschließend ist ein gemeinsamer Gedenkgang vom Junity zum Synagogenplatz geplant. Der Synagogenplatz in Friedberg stellt hierbei den lokalen Bezugspunkt des Erinnerns an jüdisches Leben in Friedberg und gleichzeitig den Abschluss des Abends dar.
„Alle sind willkommen“ – auch diesem schlichten Satz wird im Film nachgegangen. Für diesen Abend gilt er ganz besonders. Das Junity und die AntifaBi e.V. Friedberg freuen sich, diesen Film, ein Lehrstück für Toleranz und Völkerverständigung zeigen zu dürfen und mit allen Interessierten aus Friedberg und Umgebung diesen Abend zu teilen.
Weitere Infos zur Gedenkveranstaltung finden sich auf der Homepage der Veranstaltenden www.junity.de und www.antifabi.de.