Friedberg? Farbenfroh! Über 250 Leute bei antifaschistischer Demo in Friedberg
Die von Schüler*innen organisierte Demo in Friedberg heute war ein voller Erfolg. Bei schönsten Wetter kamen über 250, meist junge Menschen zur Auftaktkundgebung am Friedberger Bahnhof. Von dort zog die lautstarke Demo zum Europaplatz vor die Verwaltung des Wetteraukreises. Hier wurde deutliche Kritik an der Abschiebepraxis des Wetteraukreises geäußert. Auch wurde auf die Probleme mit der extremen Rechten (AfD, NPD) in der Wetterau eingangen. Danach liefen wir über die Kaiserstraße zur Friedberger Burg. Hier gab es, bis auf einen aus seinem Fenster pöbelnden Rechten, durchweg positive Rückmeldungen. Die Demo war nicht nur von jungen Menschen geprägt, sondern es kamen Leute aller Altersklassen, um mit zu protestieren. Beindruckend war eine ältere Frau, die die komplette Strecke mit ihrem Rollator mitgelaufen ist. An der Burg fand die motivierende Abschlusskundgebung statt und es wurde noch eine Runde zusammen getanzt. Auch die Polizei lobte ausdrücklich für die friedliche und gute Demo. Wir als Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. bedanken uns bei den jungen Menschen, die die Demo initiiert und organisiert haben und allen, die dabei waren. Danke. Friedberg am 06.05.2017 – Sommer, Sonne, Antifaschismus #Friedberg #Farbenfroh #Danke
Auszüge aus unserer Rede: „Guten Tag ich möchte euch herzlich im Namen der Antifabi e.V. hier bei „Friedberg Farbenfroh!“ begrüßen!
Friedberg Farbenfroh wurde von jungen Menschen aus der Region organisiert und ist zur Abwechslung mal was Farbenfrohes und kein Gegenprotest, der NPD, AfD oder die „Neue Rechte“ kritisch begleitet. Wir freuen uns darüber, Teil von Friedberg farbenfroh zu sein.
Gleichzeitig steht eine inhaltliche Motivation hinter dem Konzept. Wir wollen uns mit „Friedberg Farbenfroh!“ klar gegen extrem rechtes Denken und Handeln positionieren.
Die Wetterau war und ist seit langem eine Hochburg der extrem rechten Szene. Verschiedene Kameradschaften und auch Autonome Nationalisten aus der Region tauchen immer wieder bei öffentlichen Veranstaltungen auf. Bei einem öffentlichen Fun-Fußballspiel hat z. B. die „Division Wetterau“ teilgenommen und war kurze Zeit später pöbelnd auf dem Freidberger Herbstmarkt anzutreffen. Immer wieder geschehen dabei Übergriffe auf Personen, die nicht in ihr Weltbild passen.
In Büdingen und Altenstadt hat die NPD hohe Wahlergebnisse und außerdem Abgeordnete* im Stadtparlament. Vergangenes Jahr gab es eine bundesweit beworbene Neonazi-Demo in Büdingen. Der Fackelmarsch durch die Altstadt konnte rechtlich im Vorfeld unterbunden werden. Aus ganz Hessen kamen Unterstützer*innen für die demokratischen Gegenproteste nach Büdingen um gegen die nun fackellose Neonazi-Demo zu demonstrieren. Es wurde politisch klar Stellung gegen extrem rechtes Gedankengut bezogen und das war gut so.
Bündnisse können der extremen Rechten den Raum für ihre fremdenfeindlichen Gedanken und Handlungen nehmen. Wenn viele, wie grade hier in Friedberg äußern, dass man für ein respektvolles Miteinander ist, haben Neonazis wenig Chancen.
Es gilt, der extremen Rechten den Raum für ihren Hass zu nehmen und sich als Gesellschaft klar gegen antisemitische, homophobe, rassistische, sexistische und andere menschenverachtenden Äußerungen zu positionieren.
Lasst uns für eine offene, eine farbenfrohe Gesellschaft eintreten.
Lasst uns diese Gesellschaft gemeinsam gestalten und klare Kante gegen extrem rechtes Denken und Handeln zeigen!“
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