Gedenken zur Pogromnacht 09.11.2022

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Wie in den vergangenen Jahren veranstalten wir einen Rundgang zum Gedenken an die Pogromnacht am Abend des 9. November 2022 in Friedberg. Dieser beginnt am ehemaligen jüdischen Friedhof an der Ockstädter Straße um 18:30 Uhr und endet am Synagogenvorplatz in der Altstadt.

Inhaltlicher Schwerpunkt sind in diesem Jahr einzelne Biografien aus der jüdischen Bevölkerung. Des Weiteren werden Zeitzeugen*innenberichte und Gedichte vorgetragen.

Der Gedenkgang ist eine Veranstaltung der Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V., der Stadt Friedberg, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem Wetteraumuseum sowie der evangelischen Kirchengemeinde Friedberg.

Die Pogrome wurden zentral angeordnet und gelten als eines der am besten dokumentierten Ereignisse der NS-Zeit. Es wurden etwa 7000 Geschäfte jüdischer Einzelhändler*innen zerstört, tausende Jüd*innen misshandelt und etwa 100 getötet.

In den Mittagsstunden des 10. November 1938 kam es durch Angehörige der SA, der Hitlerjugend, Geschäftsleuten und weiteren Friedberger Bürger*innen zu massiven Übergriffen. Jüd*innen wurden durch die Straßen geprügelt, Geschäfte und Wohnungen zerstört und die Synagoge verwüstet und in Brand gesteckt.

Wir gedenken am Synagogenplatz der etwa 300 jüdischen Einwohner*innen, die 1933 in Friedberg zu Hause waren.

Wir laden alle Menschen ein, Teil des Gedenkens zu sein. Oder um es mit den Worten von Esther Bejarano ( 10.07.2021, KZ-Überlebende, engagierte Antifaschistin im VVN-BdA) zu sagen:

Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit – Aber Ihr macht Euch schuldig, wenn Ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah“.

Die Veranstalter behalten sich gem. § 6 VersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören oder der extremen rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren.