Im Büdinger Ortsteil Orleshausen fand heute der NPD „Hessenkongress“ statt.
Vorabtreffpunkt war gegen 16 Uhr die Schell-Tankstelle in Mockstadt(bei Florstadt). Hier fanden schon die ersten Polizeikontrollen statt.
Erste NPD’ler sind gegen 16 Uhr im Landgasthof Schroth in Büdingen Orleshausen angekommen. Sichtlich geschockt über die Anwesenheit der Antifa-BI und dem Auffliegen ihres konspirativen Treffpunktes.
Der Angreifer, Daniel K. aus dem Main-Kinzig Kreis lief mit dem halben NPD Landesvorstand(„gekleidet wie von Mutti den letzten, zu kleinen Konfirmandenanzug angezogen bekommen“) auf die Gruppe der Wetterauer Antifa-BI zu, schubste die ihm nahestehenste Person und pöbelte lautstark rum. Er wurde dann von dem einzigen anwesenden Polizisten zurechtgewiesen und trollte sich wieder zu seinen Kameraden in den Landgasthof Schroth zurück.
Obwohl die Gruppe aufgrund ihres Kleidungsstils für ein dickes Grinsen bei uns sorgte, muß der Versuch eines gewalttätigen Angriffes trotzdem ernst genommen werde. Trotz der Maskerade zeigt sich hier, wessen Geistes Kind die Rechtsextremisten der NPD sind. Dies ist auch an dem Program des Tages erkennbar.
„Vier Referenten und ein „Kulturelles Rahmenprogramm“ sind in einem Infoflyer für den Samstag angekündigt. Neben dem Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub und dem NPD-Aktivisten Peter Naumann werden auch der Landesvorsitzende der NPD in Hessen, Jörg Krebs und Landesvorstandsmitglied Daniel Knebel auf dem Podium sitzen. Das angekündigte Kulturprogramm wird von der JN-Hessen*(1), in Form eines Theaterstücks*(2) durchgeführt und von einem „CD Verkaufsstand“ abgerundet. Schleusungspunkt für den Kongress ist eine Tankstelle in der Sprendlinger Landstraße in Offenbach. Nicht offiziell beworben wird hingegen eine Schulung, die einen Tag später wiederum mit Schaub stattfinden soll. Treffpunkt für die auf 25 Teilnehmer beschränkte Schulungsgruppe ist „10 Uhr in Wiesbaden am Hauptbahnhof“.“
Wir schätzen, dass insgesamt 100 Personen an der extrem rechten Veranstaltung teilgenommen haben. Hierbei waren die verschiedensten rechtsextremen Subkulturen anwesend(von den klassischen Scheitelträgern über die Trachtengruppe bis hin zu den hessischen Dorfskinheads).
Später dürften etwa 100 Polizisten im Einsatz gewesen sein. Diese kontrollierten sämtliche Zufahrten und hielten die anwesenden AntifaschistInnen vom Protest direkt vor der NPD-Veranstaltung ab.
Deswegen haben wir den Ort vor dem Ende der NPD-Veranstaltung verlassen. Wir werden den Protest gegen die Hessische NPD jedoch an geeigneter Stelle wiederholen und klar machen, dass es für sie keinen noch so kleinen Ort geben wird, an dem wir sie akzeptieren, da wir rechtsextremen Ideologien in unserer Gesellschaft keinen Raum geben wollen.
Wir bedauern, dass die meisten AntifaschistInnen in Offenbach geblieben sind und nur so wenige den Weg direkt zur NPD gefunden haben.*(3)
Update: Obwohl es einige Leute von der Demo in Neu-Isenburg nach Büdingen-Orleshausen geschafft haben, war dies leider der Masse der AntifaschistInnen aufgrund des Mangels an öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich, dorthin zu kommen. Deswegen haben wir unseren eigenen, unqualifizierten Kommentar aus dem Artikel entfernt. Hierzu auch der Artikel des Demo-Bündnisses
Quelle: Blick nach Rechts
Weitere Infos folgen.
Artikel über die Demo in Offenbach hier
Berichte über die verschiedenen Demonstrationen(in Offenbach und Neu-Isenburg) hier
Bericht + Pressespiegel der Demo in Neu-Isenburg
Artikel Wetterauer Zeitung hier
*(1) Vorsitzender der JN-Hessen ist der Altenstädter Stefan Jagsch(Wetteraukreis)
*(2) Dies erklärt leider nicht die vorgeführte Mode. Diese wird aus einem rechtsextremen, völkischen Weltbild heraus getragen.
*(3) Obwohl der Protest gegen die AG-Wohlfahrt richtig und wichtig ist. Es waren auch viele WetterauerInnen in Neu-Isenburg und Offenbach.