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Tristes Bild beim Landgasthof

Büdingen-Orleshausen: Rückblick der Mahnwache

Büdingen-Orleshausen: 50 Menschen demonstrieren gegen Antisemitismus, Neonazismus und die weitere Etablierung der extremen Rechten
Im einschlägig bekannten NPD-Veranstaltungsort, dem Landgasthof in Büdingen-Orleshausen, fand ein Vortrag der NPD statt. Hier wurde ein gewisser Richard Melisch als Referent gewonnen.
Die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. hatte zusammen mit dem „Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt“ eine kleine Mahnwache in Büdingen-Orleshausen angemeldet. Es gab Reden von Andreas Balser und Tobias Gniza für die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V., von Boris Winter für das dem Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt sowie von Karl Ventulett, Gemeindeparlamentarier von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Altenstadt.


Am Infostand der Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. wurde den Opfern rechter Gewalt gedacht.
Wir freuen uns, dass viele Menschen aus Büdingen und Orleshausen mit uns demonstriert haben. Der angemeldete Demonstrationszug am landgasthof vorbei wurde seitens der Stadt Büdingen nicht genehmigt. Aus diesem Grund wurden alle Haushalte in Orleshausen mit Infoflyern der Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. geflyert. Bis auf die üblichen Verdächtigen entwickelten sich hier sehr gute Gespräche. Die NPD ist weder in Büdingen noch in Orleshausen tonangebende Kraft und stößt bei der Mehrheit auf eine deutliche Ablehnung. Es ist zu hoffen, dass dieser Landgasthof als Rückzugsort für die NPD dichtgemacht wird.
Einige Kundgebungsteilnehmer haben sich auf einem Foto mit dem Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt solidarisiert.


Wir bedanken uns bei allen, die heute da waren, spontan mit Flyer verteilt haben oder Mitglied bei uns geworden sind. Wir haben einige neue Multiplikator*innen gewinnen können. Wir bedanken uns auch bei der Polizei, die unsere Veranstaltung geschützt hat.
Die Kundgebung fand im Sonnenschein bei bestem Wetter statt. Erst danach zogen dunkle Wolken über Orleshausen auf ? Und das, obwohl bei der NPD anscheinend nicht viel los war.
Danke für diesen gelungenen Tag. #Büdingen #Orleshausen #AntifaBI #NPD

Der verteilte Flyer als Text:

Orleshausen: Gegen Antisemitismus, Neonazismus und die weitere Etablierung der extremen Rechten Die NPD wurde nicht verboten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die NPD nun „unproblematisch“ ist

Sie verstößt laut Urteil des Bundesverfassungsgerichtes gegen die Menschenwürde und ist antidemokratisch, sie will die freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen, und ihre Ideologie ist wesensverwandt mit der NSDAP.

Das Urteil hat zur Folge, dass auch in Zukunft die Polizei gezwungen ist, neonazistische Fackelmärsche oder von der Partei angemeldete Rechtsrockkonzerte gegen die demokratischen Gegenproteste durchzusetzen. Sie kann weiterhin Bürgerhäuser für ihre Versammlungen anmieten und wird immer noch Steuergelder erhalten. Es ist schön, dass die Stadt Büdingen sich dies nicht gefallen lässt.

Die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. meldet seit 2010 regelmäßig Mahnwachen und Kundgebungen gegen die NPD-Veranstaltungen in Orleshausen an. Dies hat mehrere Gründe: Wir möchten die Öffentlichkeit über rechtsextreme Umtriebe Informieren, mit den Bürger*innen Orleshausens ins Gespräch kommen und wir sind auf den Schutz unserer Veranstaltungen durch die Polizei angewiesen. 2010 wurde ein Rechercheteam von Neonazis angegriffen.

Was bedeutet das für Büdingen-Orleshausen?

Der Landgasthof in Orleshausen ist seit Jahren neben einem Bistro in Leun-Stockhausen einer von 2 festen Veranstaltungsorten der NPD in Hessen. Hier sind regelmäßig NPD-Funktionäre, es fanden rechte Liedermacherabende sowie Rechtsrockpartys statt und es wurden einschlägig bekannte Referenten eingeladen. Hier finden Schulungen für die Kader der NPD statt. Diese beiden Veranstaltungs-Orte sorgen dafür, dass sich die NPD weiter regional verankern kann. Das hat natürlich Auswirkungen auf Büdingen: Im Jahr 2017 ist mit extremen Aktionen und einem massiven Wahlkampf der NPD zu rechnen.

Der Blick nach Rechts schrieb hierzu vor Jahren: „Neben dem Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub und dem NPD-Aktivisten Peter Naumann werden auch (…) auf dem Podium sitzen.“ Peter Naumann sei ein verurteilter Rechtsterrorist, der 1988 von OLG Frankfurt wegen der Herbeiführung eines Sprengstoffanschlages inhaftiert wurde. Schaub sei auch Vorsitzender des 2008 verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ gewesen.

Der ehemalige Landesvorsitzende der Hessen NPD, Marcel W., wurde wegen der Leugnung des Holocaust im Wetterauer Kreistag verurteilt. Danach ist ein Video aufgetaucht, in dem der damalige NPD-Hessen Aktivist Sascha S. „Juden human erschießen“ wollte. Am Sonntag, den 05.03.2017 soll im einschlägig bekannten Landgasthof ein Vortrag der NPD stattfinden. Hier wurde ein gewisser Richard Melisch als Referent gewonnen. Dieser fällt seit Jahren negativ auf: „Den Terroristen Osama Bin Laden bezeichnet Melisch etwa als tapferen Kämpfer gegen die USA und Israel“ (*1).

Wir bitten Sie alle: Erheben Sie ihre Stimme und engagieren Sie sich

Wir werden auch weiterhin friedlich und entschlossen für Demokratie und Menschlichkeit einstehen. Wir hoffen dabei auf Ihre Unterstützung in Orleshausen. Wir müssen die nächsten Jahre eng zusammenarbeiten und wir wissen: Die deutliche Mehrheit der Menschen in Orleshausen wählt nicht die NPD. Wir müssen es schaffen, diese Mehrheit zu vernetzen um zusammen ein demokratisches Gegengewicht zu schaffen. Ob dies gelingt, dass liegt jedoch ausschließlich an den Menschen in Orleshausen, also an Ihnen. Geben Sie der Zukunft eine Chance und werden Sie aktiv.

www.antifa-bi.de – Mail: kontakt@antifa-bi.de – Facebook: Antifaschistische Bildungsinitiative Friedberg Quelle:*1:http://derstandard.at/1267743602955/Rechtsextremer-haelt-Israel-Vortrag-fuer-FPOe-Akademiker