You are currently viewing Gießen: Einsam in die Zukunft? Der Protestversuch der Grauzone
Vorne ein Teil des Gegenprotestes, hinten der rechte Haufen.

Gießen: Einsam in die Zukunft? Der Protestversuch der Grauzone

Heute fanden sich 25 Anhänger der Aktion „Gemeinsam für die Zukunft“ am Gießener Bahnhof ein. Die Hälfte der Teilnehmer war mit Ordner-Westen ausgestattet, dass zeigt, dass die Veranstalter mit deutlich mehr Teilnehmern gerechnet hatten. Inhaltlich wurden die üblichen Floskeln bedient. Ansonsten wurde primär versucht, sich von Rassismus und rechten Ideologien zu distanzieren, was kläglich scheiterte, denn diese wurden mehrfach bedient. Die Veranstaltung wirkte ansonsten wie der moderierte Kneipenabend eines „Frei-Wild“ Fanclubs und war ähnlich niveaufrei. Aus diesem Spektrum bediente sich auch der überwiegende Teil der Protestierenden und belegen somit auch: Musik ist nie unpolitisch. Selbst diesen Widerspruch scheinen die angereisten „OI“-Verfechter nicht zu verstehen.

An den – für Gießen ungewöhnlich bürgerlichen – Gegenprotesten nahmen etwa 600 Menschen teil. Für viele unverständlich wurde auf ein nicht-stattfinden lassen der Grauzonen-Aktion verzichtet. 200 Meter entfernt wurde mit Musik und Reden die vorgebliche Weltoffenheit Gießens betont und gefeiert. Später buhten etwa 300 Menschen die Grauzonen-Aktion aus – und bildeten somit die einzig wahrnehmbare Öffentlichkeit für diese. Ohne die – wichtigen und richtigen – Gegenproteste hätten sich die „Gemeinsam für die Zukunft“ Fans sicherlich zu Tode gelangweilt, denn Ideen, was sie so von sich geben könnten, hatten sie wohl nicht. Sie haben ihre Kundgebung schon mit der Feststellung begonnen, dass sie ja eigentlich auch wieder fahren könnten.

Der hessische JN-Chef war mit 4 weiteren Kameraden innerhalb der Gegenproteste unterwegs. Diese Gruppe mokierte sich lauthals über die laufende Kundgebung der „Grauzone“ und wurde später von der Polizei aus den Gegenprotesten heraus eskortiert.

Fazit: Die Aktion „Gemeinsam für die Zukunft“ ist gnadenlos gescheitert. Es haben 500 Menschen friedlich, jedoch unentschlossen, gegen diese demonstriert. Die Relationen in Gießen sind somit eindeutig. Die Antifa-BI e.V. hat den „Grauzonen-Protest“ dokumentiert. Es waren auch mehrere Menschen aus dem Wetteraukreis in Gießen und haben sich solidarisch gezeigt. Wir bedanken uns bei (fast) allen, die in Gießen gegen die Grauzone demonstriert haben. (Bericht wird noch vervollständigt)

Presse:

HR: Gegenprotest in Gießen

Giessener Anzeiger: Ein Häuflein „Zukunfts“-Anhänger stößt in Gießen auf 600 Gegendemonstranten

Gießener Allgemeine: Friedlicher Demo-Sonntag mit riesigem Polizeiaufgebot

FAZ: Nur wenige Teilnehmer bei Anti-Islam-Demo