Zum wiederholten Male findet beim Deutschen Roten Kreuz in Friedberg ein Vortrag über die „Lehren“ Bruno Grönings statt. „Wir haben 2015 gegen den „Quer-Denken-Kongress“ in der Friedberger Stadthalle demonstriert. Hier waren neben extrem rechten Referenten auch umstrittene Esoteriker vor Ort. Die Stadt Friedberg geht seitdem mit der Vermietung ihrer Räumlichkeiten deutlich sensibler um, so Andreas Balser.“ Die Antifaschistische Bildungsinitiative ist jedoch höchst verwundert, dass am 17.04 2016 zum 2. Mal ein Vortrag über einen sog. „Wunderheiler “ beim Deutschen Roten Kreuz in Friedberg stattfinden soll. In Zierenberg haben sogar Polizei, Kirche und Mediziner vor diesen selbsternannten Heilern gewarnt.
Der Präsident der Landesärztekammer Hessen spricht in dem Artikel der HNA vom 10.04.15 Klartext: „Die Organisation vertrete keine „medizinische Fachmeinung, sondern eine esoterische Weltanschauung“, so der Mediziner. Belege für die medizinische Prüfung angeblicher Heilungen würden nicht vorliegen.“ (Quelle hier)
Die Wetterauer Zeitung hatte schon 2014 über eine solche Veranstaltung berichtet.
Rauswurf bei der Sekte: »Schreiben Sie bitte nicht mit«
Dass nun wieder in der Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes in Friedberg ein Vortrag über einen Wunderheiler, dem die fahrlässige Tötung eines 17-jährigen lungenkranken Mädchens zur Last gelegt wurde, stattfinden soll, kann als inhaltliches Bekenntnis des DRK interpretiert werden.
Dr. Holm Hümmler, Regionalgruppensprecher der Skeptikervereinigung GWUP, äußert sich entsetzt: „Das Rote Kreuz bürgt hier mit seinem eigentlich guten Ruf für einen Psychokult, der gezielt alte und kranke Menschen ausbeutet.“
Im Bericht der Wetterauer Zeitung ist auch das höchst problematische Verhältnis der damaligen Referentin zur Pressefreiheit erkennbar. Wir sind gespannt wie dies das Deutschen Roten Kreuz, eine der größten Hilfseinrichtungen in Deutschland, der Öffentlichkeit erklären wird. Die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. bekämpft nicht nur extrem rechte Ideologien in der Gesellschaft. Sie steht allen menschenverachtenden Ideologien in klarer Ablehnung gegenüber. In diesem Fall sollte das DRK nicht nur wegen dem suspekten Inhalt des „Vortrages“ von diesem Abstand nehmen sondern auch aus Solidarität mit dem damals rausgeworfenen Journalisten der Wetterauer Zeitung. Ein klares Bekenntnis zur Pressefreiheit des Deutschen Roten Kreuz Friedberg ist auch angebracht.
Hintergrund:
NACHRUF BRUNO GRÖNING – Der Spiegel vom 04.02.1959
GWUP: Bruno-Gröning-Fans beim Roten Kreuz und ein renitenter Lokaljournalist
Die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. bedankt sich bei ihren Partnern der Skeptikervereinigung GWUP und Dr. Holm Hümmler für ihre Unterstützung.